Das zweiteilige Hörspiel hat die Form eines fiktiven Dialogs, den zwei fiktive Konzilsväter am Vorabend des Pastoralkonzils miteinander führen.
Dabei informiert der eine, welcher der Vertreter der revolutionären Konzilslinie ist und deshalb als Revoluturus bezeichnet wird, den anderen über seine Absichten auf dem bevorstehenden Konzil. Dem Revoluturus legt der Autor in den Mund, was schließlich an Antikatholischem in die betrachteten Konzilstexte eingeht und stellt es als seine persönliche „Leistung“ dar. Wenn er z. B. sagt: „Ich werde sagen“, oder „es wird heißen“, dann handelt es sich tatsächlich um Zitate aus dem Konzilstext, denn der Revoluturus kennt bereits den endgültigen Konzilstext. Er besitzt einen erstaunlichen Überblick und ist in der Lage, die einzelnen Momente, die den Umschwung herbeigeführt haben, miteinander zu verbinden.
Der Revoluturus, der ein skrupelloser Mensch ist, enthüllt seinem Freund nicht nur seine revolutionären Ideen, sondern auch die Methoden, mit denen er sie in der Konzilsaula zum Erfolg führen wird.

Sein Freund, der als Moderaturus bezeichnet wird, ist ein glaubenstreuer, gelehrter und philosophisch gebildeter Kirchenmann, mit einem geduldigen und sanftmütigen Charakter. Er versucht immer wieder, wenn auch vergeblich, den Revoluturus auf den Boden der überlieferten Lehre zurückzuholen, und er kann als Repräsentant der positiven Konzilslinie betrachtet werden. Die beiden Konzilsväter sind Duzfreunde, die sich schon lange kennen; der Revoluturus heißt Karl, der Moderaturus heißt Peter. Sie verbindet die Freude an leiblichen Genüssen.

Der Kommentator nimmt eine doppelte Funktion wahr. Einerseits kommentiert und vertieft er abschnittsweise die Erörterungen der beiden Dialogpartner und andererseits wirft er Schlaglichter darauf, wie die negative Konzilslinie in nachkonziliaren Verlautbarungen vom Lehramt bestätigt bzw. sogar weiter ausgezogen wurde. Dadurch wird ein Zusammenhang zwischen Lehren des Pastoralkonzils und dem nachkonziliaren Lehramt hergestellt.

Darüber hinaus ermöglicht der Kommentar eine Entscheidung darüber, ob das nachkonziliare Rom – wie Benedikt XVI. behauptet - eine Interpretation der Konzilsbeschlüsse in Kontinuität mit der überlieferten Lehre der Kirche liefert, oder ob es in mehr als einer Hinsicht eine Interpretation der Diskontinuität und des Bruches in Bezug auf diese Lehre vertritt, wenn auch in gemäßigter Form im Vergleich mit den radikalen Modernisten.

Die Erörterungen der drei Akteure werden gelegentlich von kurzen Auszügen aus Werken der klassischen Musik unterbrochen, die dem Hörer Gelegenheit geben, über das Gesagte nachzudenken.

Impressum